Die Historiker beschäftigen sich mit der Geschichte der Menschen. Sie suchen die Wurzeln der Gegenwart in der Vergangenheit. Damit holen sie die Gegenwart – die immer ungesichert, neu, fragwürdig und tastend ist, aus dem Zustand des Angefochten seins heraus. Sie stellen die Gegenwart und die Zukunft auf das feste Fundament des einmal Geschehenen. „Nichts ist so widerspenstig, wie eine Tatsache!“
Die Geschichte der Menschen macht die Gegenwart sicher, fest und vertrauenswürdig. Sie stabilisiert unseren Weg in die Zukunft, ohne sie zu zwingen, denn eine Tatsache bleibt immer auch eine Sache, die getan wird (wurde). Im Tun liegt die Freiheit des Menschen.
Die Geschichte des verstorbenen Menschen hat in unserer modernen Zeit diese Aufgaben übernommen, die früher den Völkern, Helden und Fürsten zugeteilt waren. Ihnen war die Geschichte mit den oben angedeuteten Aufgaben zugeteilt. Sie waren die Agenten der Geschichte. Die Pluralisierung unserer Gesellschaft und ihre Demokratisierung hat diese Aufgaben der Menschen, die früher die Geschichtsbücher füllten, auf alle Menschen verteilt.
Mit der Demokratisierung hat sich der Rahmen verändert, indem Geschichte wichtig ist. Nachfolgend nach der Entwicklung von Nationalstaaten hat die Demokratisierung und die Pluralisierung den einzelnen Menschen – der mit allen anderen einzelnen Menschen die große Masse aller Menschen bildet - in den Vordergrund gebracht.
Damit haben sich wichtige Informationen explosionsartig vermehrt und zugleich relativiert. Sie sind nicht mehr mit den alten Medien zu handhaben. Und es haben sich auch die alten Agenten der Geschichte wesentlich verändert, indem sie sich unendlich vermehrt haben. Dadurch sind sie einerseits sehr viel bedeutungsloser geworden und andererseits sehr viel eindrucksvoller, weil persönlicher und differenzierter.
Immer dann, wenn die menschliche Entwicklung an einen Punkt angekommen war, indem die Fülle von wichtigen Informationen mit den vorhandenen Mitteln nicht mehr zu bewältigen war, mussten neue Möglichkeiten der Informationsverarbeitung und Informationsspeicherung erfunden werden.
Gleichzeitig schiebt sich Stück für Stück die Information als wesentliche Grundlage des Überlebens der Menschheit in die Zukunft hinein, in den Vordergrund. Nur mit Hilfe umfassender und ausreichender Informationen wird die Menschheit Zukunft haben.
Dazu gehören auch Informationen über tatsächlich gelebte Lebensmodelle und die Notwenigkeit differenzierter Auswahl durch spätere Generationen. Um diese Auswahl zu ermöglichen, muss das Angebot an die Zukunft vielfältig und umfassend sein.
elohim.io will ganz viele unterschiedliche Lebensmodelle festhalten, damit sie für die Zukunft aufgehoben sind. Sie werden in der Zukunft für die Zukunft als Möglichkeiten und als Alternativen gebraucht. Der individuelle Lebensvollzug und der individuelle Bericht darüber bei elohim.io, wird von späteren Individuen dringend benötigt.
Die innere Sicherheit, die uns aus einer Gruppenzugehörigkeit erwächst, bekommt u.a. durch elohim.io eine zusätzliche alt- neue Dimension. Diese alt-neue Dimension erwächst dem Individuum aus der Gruppenzugehörigkeit mit den Altvorderen, die aktuell auch bei elohim.io aufgehoben sind.
Die Gruppenzugehörigkeit wird wieder wie früher horizontal und vertikal verstanden. Horizontal ist das Individuum auf die gleichzeitig lebende Gruppe angewiesen und vertikal werden die alten Geschlechter wieder aktualisiert.
Nur in der pubertierenden kurzen Zwischenperiode wird Herkunft und Zukunft vernachlässigt zu Gunsten der Gegenwart. Dieses Stadium wird langsam überwunden in der individuellen Genese und endlich auch in der Phylogenese. Wie früher werden Herkunft und Zukunft zum stabilisierenden Faktor der Menschen.
Damit wird elohim.io zum Anbruch einer neuen reiferen Welt.